In meinem Garten steht ein großer Kirschbaum, der jedes Jahr sehr viele Kirschen trägt. Leider sind es Sauerkirschen und weil ich nicht jedes Wochenende einen Kirschkuchen backen möchte, musste ich mir eine Alternative dazu überlegen. Ich esse sehr gerne Pasta und mache deshalb auch meinen Nudelteig selber. Zudem bekam ich von meinen Freundinnen ein Pastaset zum Geburtstag, mit dem man ganz einfach Ravioli formen kann. Warum also nicht einfach zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Eine kreative Lösung mein Kirschenproblem in den Griff zu bekommen und eine gute Möglichkeit meine Ravioliformen auszuprobieren…

Rezept:
Teig:
- 400g Grieß
- 400g Mehl
- 4 Eier
- etwas Wasser
Füllung:
- 1kg Kirschen
- 250g Quark
- 250g Sahne
- 250g Zucker
Zubereitung:
Teig:
Für den Teig schüttet Ihr den Grieß, das Mehl und die Eier in eine Schüssel. Diesen verknetet Ihr mit den Knethaken solange, bis sich die Masse miteinander verbunden hat. Die Flüssigkeit der Eier reicht aber nicht aus, damit der ganze Grieß anfängt zu quellen. Deshalb fügt Ihr nun in kleinen Schritten etwas Wasser hinzu. In der Regel sollten hier 200-300ml ausreichen. Die genaue Menge kann ich allerdings nicht nennen, da Ihr selbst sehen müsst, wann der Grieß aufgequillt ist. Wenn dies geschehen ist, verknetet Ihr die ganze Masse nochmal von Hand zu einem homogenen, glatten Teig. Diesen lasst Ihr anschließend für mindestens 1-2 Stunden im Kühlschrank ruhen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je länger er ruht, er umso leichter zu verarbeiten ist.
Für den nächsten Schritt empfehle ich Euch entweder eine gute Nudelmaschine oder einen starken Mann an Eurer Seite, denn jetzt kommt der anstrengendste Teil der Nudelherstellung. Knetet den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nocheinmal gut durch. Anschließend teilt Ihr den Teig in gleichgroße Stücke auf. Diese dreht Ihr auf der weitesten Stufe (Stufe 9) durch die Nudelmaschine, faltet das gewalzte Stück Teig in der Mitte zusammen und dreht es nochmal durch die Maschine. Diesen Vorgang wiederholt ihr ca. 4 mal. Gerade am Anfang ist der Teig noch sehr brüchig und muss deshalb sehr glatt gewalzt werden, sonst kann es sein, dass der Teig später reisst. Wenn der Teig nun glatt genug ist, dreht Ihr ihn ein letztes Mal durch die Maschine, sodass er am Ende eine Dicke von ca. 2-3 mm hat. Mir persönlich sind die 2 mm lieber, da man so noch mehr von der Füllung schmeckt.
Stecht nun die Ravioli mit einem Durchmesser von ca. 6-8 cm aus. Dazu könnt Ihr alles mögliche in dieser Größe verwenden, aber am Besten eignet sich dafür der Ravioliformer oder auch ein Glas. Mit dem restlichen Teig fangt Ihr mit der ganzen Prozedur wieder von vorne an.

Die ausgestochenen Teigplatten könnt Ihr nun nach Belieben füllen.
Füllung:
Für die Füllung schlagt Ihr zuerst einen Becher Sahne steif. Zu der Sahne gebt Ihr anschließend den Quark und vermischt ihn gut. Zu dieser Masse gebt ihr nun je nach Geschmack Zucker oder Honig. Jetzt hebt Ihr vorsichtig die (entsteinten) Kirschen unter. Lasst aber noch ein paar übrig, daraus könnt Ihr noch eine kleine Sauce machen. Danach stellt Ihr die fertige Masse nochmal für ca. 1-2 Stunden in den Kühlschrank und lasst sie fest werden. Diesen Arbeitsschritt könnt ihr machen, bevor ihr anfangt, den Teig zu verarbeiten.

Bei der Füllung solltet Ihr darauf achten, dass ungefähr 2 Kirschen auf die Mitte der Teigplatte gelegt werden. Bestreicht die Ränder mit etwas Wasser und faltet die Platte in der Mitte. Mit dem Austecher bekommt Ihr schöne Zacken, welche die Ravioli fest verschließen. Dafür eignet sich aber auch eine Gabel, deren Rückseite Ihr kurz in den Teig presst. Lasst Euch aber bei der Verarbeitung der Platten nicht allzulange Zeit, sonst wird der Teig brüchig und lässt sich schlechter formen.

Wenn Ihr nun alle Platten gefüllt habt, setzt Ihr einen Topf mit Wasser auf und bringt ihn zum Kochen. Gebt die fertigen Ravioli erst hinein, wenn das Wasser richtig sprudelt und achtet darauf, nicht zu viele Ravioli hineinzugeben, sonst können sie zusammenkleben. Die Ravioli sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen (ca 3-4 Minuten). Wenn Ihr den Teig etwas weicher mögt, könnt Ihr die Ravioli auch etwas länger kochen lassen. Selbstgemachte Nudeln sind meistens etwas fester und brauchen deshalb etwas länger um weich zu werden (5-6 Minuten).
Anschließend könnt Ihr die fertigen Ravioli noch in etwas Butter schwenken und in braunem Zucker wälzen. So bekommt Ihr noch eine leichte Karamellnote.
Für die Sauce püriert Ihr die restlichen Kirschen mit Zucker, 1-2 Blättern frischer Minze und einem Spritzer Zitronensaft.
Die fertige Sauce verteilt Ihr als ein Spiegel auf dem Teller, setzt die fertigen Ravioli darauf und gebt noch etwas Sauce darüber. Als Garnitur könnt Ihr noch ein Minzblatt in die Mitte setzen und als Parmesanliebhaber könnt Ihr auch noch etwas weiße Schokolade darüber raspeln.

Ich hoffe ihr habt viel Spaß mit diesem Rezept.
Liebe Grüße,
die kleine Küchenhexe.
Tipp: Das Rezept ist sehr aufwändig, deshalb mache ich immer größere Portionen. Dazu friert Ihr die Ravioli kurz einzeln ein, damit sie nicht zusammenkleben und füllt sie dann in einen Gefrierbeutel.